Charaktere der Woche

(Achtung Spoiler!)

 

Bill "Billy" Robinson (Die Farben der Welt)

 

Die einen finden ihn sehr interessant, die anderen trauen ihm nicht weiter, als dass sie ihn werfen können (was um ehrlich zu sein nicht weit wäre). Umso besser, denn wer mag schon die einfachen Figuren, die jeder liebt? (Halt die Klappe, Liora!)

Mit Billy und seiner Truppe wird dem guten Opa Rose endlich einmal Konkurrenz gemacht. Seit der Befreiung vieler Insassen aus den Kliniken war er ohnehin nicht mehr der älteste innerhalb der Organisation, aber Billy und Co dürften endgültig aus dem Teenager-Schema ausbrechen.

Um ehrlich zu sein war das genau der Zweck der Truppe. Es langweilt mich, wenn ein Charakter dem anderen gleicht, Unterschiede verleihen einem Charakterpool doch erst die richtige Würze! Es gab eine Zeit, da hätte ich nie eine Figur wie ihn erschaffen, weil ich mir Sorgen gemacht hätte, dass ihn kein einziger Leser leiden würde können. Billy ist eben nicht der gut aussehende, nette, smarte junge Mann von nebenan. Eher das ziemliche Gegenteil. Er ist jähzornig, grimmig und unsensibel. Gleichzeitig aber auch warmherzig und er würde einfach alles tun, um die, die er liebt, zu beschützen. Während ich das schreibe stelle ich übrigens ein wenig erschrocken fest, an wen mich das erinnert: Hallöchen meine süße Mave, hier ist er, dein Seelenverwandter ist erschienen!

 

"Die Leere des Herzens kann nur mit Liebe ausgefüllt werden."

- Pavel Kosorin


Laima Pallasch (Die Farben der Welt)

 

Mein kleiner Blauschopf ist wohl der wandelnde Beweis dafür, dass sich Mythe und Mensch charakterlich nicht zwangsläufig ähnlich sein müssen, nur weil sie dasselbe Innere teilen. Klar, es gibt was das angeht auch andere Beispiele, zum Beispiel Jack und Lucette, aber bei keiner anderen Partner-schaft ist es so extrem wie bei Laima und dem Krampus. Während er quasi der schon fast klischeehafte psychopathische Sadist ist, neigt sie eher dazu, ein kleiner Tollpatsch zu sein.

Um ehrlich zu sein wollte ich die Mythe, das angebliche Pech, sehr stark von mei-nem Pechvogel Sou aus NG abgrenzen und ihn quasi neu erfinden. Sein ständiges Talent dafür, immer wieder in unglückliche Situationen zu geraten, hat dafür Laima "geerbt". Nun, wahrscheinlich wäre sie mit Sou als Partner wesentlich glücklicher. 

Neben ihrer ziemlich unglücklichen Position mit Krampus als WG-Genossen in ihrem Kopf wollte ich sie unbedingt als Tobys Ex haben. Sie sollte auf keinen Fall jemand sein, den der Leser automatisch als Lioras Konkurrenz/Vorgängerin hassen soll. Muss doch nicht sein, meiner Meinung nach. Toby ist kein Idiot und er hatte durchaus Gründe dafür, sich in die Kontrolleurin zu verlieben. Was das angeht, beweist er definitiv einen besseren Geschmack als zum Beispiel Beth. Laima sollte von ihrer ganzen Art einfach jemand sein, den man am liebsten in den Arm nehmen will, um dafür zu sorgen, dass sie sich nicht mehr länger selbst weh tut. Ich will ihr in Zukunft auf jeden Fall noch den ein oder anderen Auftritt geben. Mal sehen, wer von euch sich außer mir darauf freut!

 

"Ich hasse das Chaos, aber das Chaos liebt mich."

- Graf Fito


 

Liora Holmes (Die Farben der Welt)

 

Wow, ich bemerke erst jetzt, nachdem ich eine Ewigkeit davon gequasselt habe, über keine Charas mehr reden zu können, dass Liora bisher noch keine Erwähnung ge-funden hat. Shame on me... shame on me... Dabei ist sie einer meiner persönlichen Favoriten und auch einer von euch. Wahrschein-lich die beliebteste weibliche Figur, wenn ich das richtig deute (Sry Mave, schlag mich nicht). Da ich (noch) nicht auf ihre Vergangen-heit eingehen will, will ich mich der Frage stellen: Wieso? Wieso mögen viele von uns Liora?

Einmal liegt es vermutlich an ihrer cleveren, bissigen und intelligenten Art. Immer schlagfertig (oh wie ich sie darum beneide) und sich für keinen Scherz zu schade. Die Kapitel, in der sie sich mit anderen einen schönen wortgewandten Schlagabtausch liefert, lese ich mir immer sehr gern im Nachhinein durch. Zu schreiben ist's immer ein auf und ab von wegen: "ich sitze jetzt fünf Minuten still und leise rum und überlege mir eine möglichst clevere Antwort auf diese extreme Beleidigung, die Liora von Person XY bekommen hat" und beim Lesen könnte man denken: "Oh wow, bestimmt ist Kara in Wirklichkeit ganz genauso!" Nein. Nein, mir fallen gute Erwiderungen immer nur Ewigkeiten später ein. 

Abgesehen davon ist sie ein verdammtes Badass. Ich denke, dass sich zum Beispiel auch Philip in Wortgefechten gut behaupten kann, ihm dafür die, naja, Muskeln fehlen, um sich zu verteidigen. (Man möge sich an dieser Stelle fragen, wo Liora gelernt hat, mit Waffen umzugehen und auch mit bloßen Fäusten zu kämpfen) 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist vielleicht gerade die Tatsache, dass man wirklich kaum etwas von ihr weiß. Was steckt hinter ihrer angeblich ach so coolen Fassade? Was ist in ihrer Vergangenheit mit ihr passiert? Manch einer möge mir vorwerfen, dass es kaum etwas gutes sein kann. Als ob ich meinen Lieblingen je böse Storylines schreiben würde, ach Quark. Woher denn.

Ich kann nur sagen: bleibt gespannt! Es kommt und das nicht zu knapp!

 

"Das eigentliche Mysterium der Welt ist das Sichtbare, nicht das Unsichtbare."

- Oscar Wilde


 

Herne der Jäger (Die Farben der Welt)

 

Eine der letzten noch zu vergebenen Mythen, die Inkarnation der Gerechtigkeit, Herne höchstpersönlich. Bei keiner anderen habe ich mich um ehrlich zu sein hin und her entschieden, mit wem ich dieses "Innere" besetzen kann. Athene, die Göttin, war mir ein wenig zu offensichtlich/banal, genau wie Justitia. Eine Weile war das sogenannte Petermännchen ganz weit vorn mit im Gespräch. Schlussendlich habe ich mich spontan um entschieden und die Wahl fiel stattdessen auf den Jäger.

Ich persönlich liebe seine Sage. Also seine echte, den Teil seiner Vergangenheit, den ich dazu gedichtet habe, ist nicht unbedingt erfreulich.  Als Bogenschütze in Englands Wäldern ist es nicht schwer, eine Verbindung zu Robin Hood zu ziehen. Eine Geschichte, die ich mit meinem Bruder früher immer wieder gern gespielt habe. In seiner Legende war nie von einer personifizierten Gerechtigkeit die Rede, aber als jemand, der die Bösen bestraft und den Guten hilft ist mir die Parallele offensichtlich genug. Das auch er, genau wie Robin einen Bogen als Waffe hat, empfinde ich ebenfalls als sehr passend.

Auserwählt wurde er, genau wie schon Samael, nicht vom Mann im Mond, sondern von Fuchs. Was es damit auf sich hat, das wird in Zukunft noch offenbart werden. Mandy gegenüber ist er jedenfalls nicht gerade wohlgesonnen. Er hält ihn für grausam, weil er immer nur zusieht bei all dem Leid, was in der Welt geschieht. Dabei stellt sich folgende Frage: darf man sich, wenn man große Macht besitzt, in die Geschicke der gewöhnlich Sterblichen einmischen? Oder sollte man zulassen, dass sie selbst ihren Weg finden, egal wie schwer es für sie auch ist? Für Herne ist der Fall klar, er setzt sich für die Schwachen und Armen ein und trotzt allem Übel, vernichtet alles böse, was sich ihm dabei in den Weg stellt. Ohne jede Gnade.

 

"Sei ein Freund der Schwachen und liebe die Gerechtigkeit."

- Johann Christoph Friedrich von Schiller


 

Ronald Baxter (Die Farben der Welt)

 

Man möge es kaum glauben, aber allmählich gehen mir interessante Figuren aus, über die ich hier etwas schreiben kann. Beziehungs-weise, zu manchen Charakteren gibt es einfach nichts zu erzählen. Na schön, zum Glück gibt es Bax, meinen kleinen Neuzugang und Maves neuen besten Freund (nicht... vielleicht aber auch nur "noch nicht").

Erst einmal habe ich mich ein wenig in seinen Spitznamen ver-liebt. "Bax" hat einen schönen Klang, wenigstens für mich. Natür-lich wäre "Ron" näherliegend ge-wesen, aber als alter Harry-Potter-Hase hätte ich dann ständig an Herrn Weasley denken müssen und das würde einfach nicht passen. Also eben "Bax". Den Nachnamen hat er schlicht weg bekommen, um ihn so nennen zu können. Trotzdem ist er typisch irisch und damit wären wir auch schon bei seiner Herkunft: Irland. Wenn ich mich nicht irre, hatte ich schon zuvor Farben-Charas von dort (Ava, denke ich), aber bisher wurde nie ein besonders großes Ding daraus gemacht. Ich fand es ganz interessant, daraus eine Verbindung zwischen ihm und Mave zu kreieren, immerhin stammen ihre Vorfahren auch von dort (man siehe ihren Nachnamen). 

Allgemein war Bax einer meiner... spontanen Kreationen (zumindest mehr oder weniger). Die Rolle, die er in der Geschichte noch einnehmen wird, sollte ursprünglich von einer anderen, bereits existierenden Figur getragen werden, ich habe mich jedoch dagegen entschieden. Auf dem aktuellen Stand gesehen weiß man noch nicht, was mit ihm geschehen wird. Wird er Partner einer Mythe? Ist er wirklich vertrauenswürdig? Was ist überhaupt sein Inneres? Vermutungen gibt es bereits, zu denen ich mich auch an dieser Stelle in Schweigen hülle. Wer es wissen will, der lese einfach die Geschichte weiter.

Bax ist gewissermaßen eine typische Leseratte, zugleich ein Filmfreak, ein Theaterfreund und generell ein Liebhaber von Geschichten. An dieser Stelle habe ich ihm einige meiner persönlichen Leidenschaften überschrieben, wobei er mir ansonsten charakterlich nicht besonders ähnlich ist.

Sein Deckname, Marc Hunter, hat mir von Anfang an nie besonders gefallen. Naja, jedenfalls "Marc". Hauptsächlich deshalb, weil in dieser FF bereits jemand vorkam, der so hieß, und ich deswegen immer an ihn denken muss. Ein sehr typischer, in England zu Hauf auftretender Name. Naja, Ronald ist ganz gewiss auch nicht sonderlich ungewöhnlich, aber mir gefällt er dennoch lieber, weil er... nicht so glatt ist. Wenn ihr versteht. Wahrscheinlich nicht. Meine Gedankengänge waren noch nie besonders verständlich.

 

"Echte Leseratten verlassen nicht einmal ein sinkendes Schiff."

- Gerd W. Heyse


 

Tobias Bell (Die Farben der Welt)

 

Ich muss sagen, ich bin selbst darüber überrascht, wie viele potentielle Romanzen sich in dieser FF anbahnen. (Nehmen wir die einzig erfolgreiche, Ian und Phil, mal beiseite). Mit Toby hat auch Liora einen Verehrer dazu gewonnen und wenn ich den Reviews Glauben schenke, scheinen die meisten von euch Gefallen an dem werten Herren gefunden zu haben, auch wenn er jetzt schon wieder eine ganze Weile nicht aufgetreten ist.

Toby ist der Partner des Klapperstorchs, bzw der Klapperstörchin (nein, nicht mein geliebter Cikonio). Damit ist sein Inneres das Glück, wobei das auch nicht so ganz stimmt, aber dazu komm ich ein anderes Mal. Er selbst wird dabei nicht unbedingt vom selbigen verfolgt, wenn man z.B. an seine Beziehung mit Laima zurück denkt. Übrigens sehe ich Toby als kleinen Gegenspieler von Beth. Beide sind auf der Suche nach einem perfekten Partner, doch während Beth so ziemlich wahllos alles an Beziehungsmaterial ausprobier, was ihr vor die Nase springt, geht Toby etwas... normaler damit um. Er hat zwar zwei gescheiterte Beziehungen hinter sich, doch liefen beide wesentlich länger als alles was Beth jemals zu Stande gebracht hat und ich sehe ihn in solchen Dingen als wesentlich ernsthafter und erwachsener an. Auch haftet ihm nicht derselbe schlechte Ruf in der Organisation an wie der von Elisabeth. Mal schauen, vielleicht hat er mit Liora endlich den Hauptgewinn gezogen ;)

 

"Das Glück ist das einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt."

- Albert Schweitzer


 

Ilka (Flockenwalzer)

 

Die zweite Protagonistin meines Adventskalenders von 2015 nahm damals Ilka an der Seite von dem Schneeflöckchen Finley ein. Die beiden sind mir während der Geschichte unglaublich ans Herz gewachsen, besonders, da mir Ilka selbst schon in ihrer Rolle als Rußmädchen sehr gefallen hat. Ursprünglich habe ich sie zunächst auch zu einer lebendig gewordenen Flocke machen wollen. Die wäre dann, anders als Finley, überhaupt nicht vom Geschenk der Schneefee begeistert gewesen und hätte die Aussicht auf die Erkundung der Welt nicht besonders begrüßt. Dann sollte für kurze Zeit Snegurotschka seine Begleiterin werden (naja, immerhin hat sie trotzdem einen, wenn auch ziemlich kurzen, Auftritt spendiert bekommen). Schlussendlich habe ich in meiner üblichen Hirnspinnerei-Phase durch eine Mischung von den Rußmännchen aus Chihiro, der Suche nach einem auftretenden Gegenteil zu Finley und einigen Designversuchen Ilka entwickelt. Um ehrlich zu sein bin ich damit auch wesentlich zufriedener, als wenn sie "nur" eine weitere Flocke gewesen wäre.

Nebenbei mag ich ihren Namen. In vielen meiner Geschichten (besonders am Anfang) habe ich mich schlichtweg auf amerikanische/englische Vornamen konzentriert. Im Fall von "Farben" macht es natürlich Sinn, immerhin spielt die Story größtenteils in London. Auch Sam und Emily aus "NG" haben Namen im Sinne ihrer Herkunftsländer spendiert bekommen. Aber gerade deshalb wollte ich bei "Flockenwalzer" ein bisschen was anderes versuchen. Also haben beide relativ nordeuropäische Namen gekriegt.

 

"Wie der Reichtum ist ein Rauch,

Kann dich mancher Schornstein lehren,

Gold und Silber flog herauf,

Ruß wird man herunterkehren."

- Wilhelm Müller


 

Gwain Gardner (School of Elements)

 

Gwain war einer der wenigen Eigenkreationen aus meiner einzigen (und inzwischen leider abgebrochenen) MMFF. Wenn ich meine Charaktere aufliste, dann werden er und die anderen Leute aus SoE schnell mal unter den Teppich gekehrt. Natürlich hat das seine Gründe.

Um ihn kurz zu beschreiben, Gwain ist der Klassenlehrer der bunt gemischten Bändigergruppe und im Nachhinein betrachtet kann ich beim besten Willen nicht sagen, was ich mir bei ihm gedacht habe. Er ist wohl einer der plattesten Figuren, die ich jemals "erschaffen" habe. Ursprünglich wollte ich ihm eine recht komplexere Vergangenheit geben. Leider hatte bereits jedes Mitglied der Klasse einen gewissen, nun Tiefgang, dem ich eher meine Aufmerksamkeit schenken wollte. Dementsprechend fand ich es unpassend, Gwain auch noch mit einer dramatischen Geschichte in den Vordergrund zu rücken.

Ich kann nicht einmal seinen Charakter bezeichnen, der hat sich nämlich quasi in jedem einzelnen Kapitel verändert. Mein Problem war, dass ich von Anfang an bis zum bitteren Ende keinen blassen Schimmer hatte, in welche Richtung ich mit ihm gehen wollte.

Im Nachhinein betrachtet gab es wirklich viele Gründe, weshalb ich die MMFF abgebrochen habe. Gwain Gardner ist allerdings definitiv einer davon.

 

"Langeweile ist eine Halbschwester der Verzweiflung."

- Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach


Joselyn (Next Generation)

 

Als die letzte vom Mann im Mond auserwählte Schülerin der Hüter ist Joselyn in verschiedenster Hinsicht anders als ihre vier, nennen wir sie "Kollegen". Während es für diese sozusagen ein Leben vor all dem gab, wurde Josy erst innerhalb der Geschichte geboren. Ich fand es ehrlich gesagt sehr interessant, in Next Generation mit zu erleben, wie Joselyn nach und nach lernt, die Welt zu begreifen und zu verstehen. Immerhin musste sie bei Null anfangen, ein Baby gefangen im Körper einer Elf- oder Zwölfjährigen wenn man so will. 

Genau wie jeder meiner fünf Schüler habe ich mich bei der Erschaffung von Josys Charakter ebenfalls an einer Person aus meinem realen Umfeld orientiert (jep, fangen wir so nicht alle an?) und dementsprechend ist eine Figur entstanden, die nach außen hin stets liebenswert, naiv und unschuldig wirkt, obgleich sie in Wirklichkeit sowohl scharfsinnig, als auch überraschend hinterhältig ist. Im Nachhinein betrachtet ist mir meiner Meinung nach leider nie wirklich gelungen, dies angemessen zur Schau zu stellen. 

Nichts desto trotz ist die Tochter der Zahnfee selbstredend kein böses Kind. Im Grunde ihres Herzens ist sie dann doch ein sehr neugieriges und schüchternes Mädchen, dass einfach nur einen Weg sucht, um sich unter dem Rest der Schüler zu behaupten (auch wenn sie ab und an unlautere Mittel dafür benutzt.

Persönlich hat es mir gefallen, dass sie als einzige der Schüler vom ersten zum zweiten Teil eine wirkliche Entwicklung durchgemacht hat. Getrieben davon, nicht im Schatten ihrer Mutter zurück zu bleiben und sich auf eine einfache Zahnfee reduzieren zu lassen, ist sie zwar nicht zu einer besonders starken Kämpferin, dafür aber zu einer talentierten Ärztin geworden.

 

"Der Wolf im Schafspelz kommt als Unschuldslamm auf die Welt."

- Prof. Dr. med. Gerhard Uhlenbruck


 

Alexa Carter (Die Farben der Welt)

 

Diese Woche widme ich mich dem Charakter, der in der Umfrage überraschenderweise weniger unbeliebt war als ich (yay). Meine Lexa. Die ich nie Lexa nenne. Immer nur Alexa. Ja. 

Irgendwann in den "Anfangstagen" von Farben hat Mave Ethan bei seinem ersten Besuch in den Höhlen erzählt, dass viele Mitglieder der Organisation sich aus reinem Protest die Haare in den buntesten Farben färben, damit sie damit ihre Abneigung gegen das System zeigen können. Tatsächlich sind bisher unter den halbwegs wichtigen Figuren noch gar nicht so viele mit bunten Mähnen aufgetaucht. Da hätten wir Mave, Nelly, Laima und, zu guter letzt, Alexa. 

Meine liebste Lieblingskontrolleurin sollte eigentlich mal eine der besten Freundinnen von Mave werden, anstelle von Beth. Tja, daraus ist im Endeffekt so ziemlich nichts geworden.

Insgesamt ist mir Alexas Position in der Geschichte überraschend wichtig. Bereits mit der Einführung ihrer Figur im Zusammenhang mit dem Konkurrenzkampf zwischen Soldaten und Kontrolleuren wollte ich deutlich machen, dass auch innerhalb der Organisation ganz bestimmt nicht nur eitel Sonnenschein herrscht. Wäre auch ziemlich unrealistisch wenn man bedenkt, dass diese Gruppe größtenteils aus Teenagern und jungen Erwachsenen besteht. Dass es angesichts dessen Zickenkriege vorprogrammiert sind, sollte niemanden verwundern.

Sie ist eine der wenigen Partner in zweiter Generation, indem sie gewissermaßen Johns Erbe angetreten ist. Tatsächlich hat sie gerade deshalb oft das Gefühl, man würde sie nicht wirklich ernst nehmen und sie würde sich jeden Tag aufs Neue erst wieder gegenüber dem restlichen Rat beweisen müssen. Genau deswegen wirkt sie oft so übereifrig und zickig. Eigentlich leidet sie unter ihrem geringen Selbstbewusstsein und will nur das beste für diejenigen, für die sie die Verantwortung übernommen hat.

 

"Sage nicht, dass du geben willst, sondern gib!

Die Hoffnung befriedigst du nie."

- Johann Wolfgang von Goethe


 

Finley (Flockenwalzer)

 

Als ich beschlossen hatte, für 2015 einen Adventskalender zu schreiben, wollte ich zuerst wieder irgendetwas im RotG-Fandom machen. Leider kamen mir überhaupt keine Ideen und um ganz ehrlich zu sein war ich auch nicht besonders motiviert. Naja, es war damals erst Ende September, also habe ich mich nicht großartig darum gesorgt. Dann kam der Oktober und für mich hieß das nicht nur Beginn des Studiums, sondern auch Quasi-Umzug in eine neue Stadt, weg von meinen alten Freunden und der bekannten Umgebung. Kurzum, ich musste mich umgewöhnen und habe den Gedanken an den Adventskalender weit von mir geschoben. Dann hat es allerdings (hab ich so auch zum ersten Mal erlebt) bei uns in Leipzig Anfang Oktober geschneit als ich eines abends nachhause gelaufen bin und mit einem Mal hat es in Karas Hirn Klick gemacht. Da ich generell eine unnatürliche Gewohnheit entwickelt habe, mir die Laufzeit damit zu überbrücken, mir stets und ständig im Kopf selbst Geschichten zu erzählen (dezent bekloppt, ich weiß), bin ich just in dem Augenblick auf die Idee von einer kleinen Schneeflocke gekommen, die zum Leben erwacht/eine menschliche Gestalt erhält. Tada, die Geburt von Finley.

Natürlich weiß ich, dass mein Finny unter anderem große Parallelen zu Jack Frost aufweist. Was soll man machen, der RotG-Fandom hat mich eben geprägt. Ich bin allerdings der Ansicht, dass sie sich trotzdem charakterlich voneinander unterscheiden. Jack ist eher ein typischer Teenager, spielt gern Streiche und lässt sich nichts befehlen. Finley hingegen ist eher ein kleiner Junge, immerhin wäre er in der Theorie erst am Anfang der Geschichte wirklich geboren und ist somit am Ende nur einen einzigen Tag alt. Auch ist er irgendwie unschuldiger und ein wenig naiver, was seinen Blick auf die Welt angeht. 

 

 

"Den Regen hört man fallen, den Schnee nicht. Der herbe Schmerz ist noch laut, der gefasste ist still."

- Bertholt Auerbach


 

Samantha "Sam" Frost (Next Generation)

 

Wieder zurück zu den Wurzeln wie es aussieht, kommen wir zu einer Hüterin der ersten Generation, meiner kleinen Sam. Ich habe sie hier einmal spontan mit Nachna-men "Frost" genannt, genau wie Jack. Tatsache ist, dass der wirk-liche Familienname von Samantha während den beiden Fanfiktions nie wirklich genannt wurde und deshalb werde ich ihn an dieser Stelle auch einfach mal nicht sagen (vielleicht wurde er ja am Ende doch einmal gesagt und ich erinnere mich nicht mehr daran, deshalb lass ich es ganz bleiben).

So gern ich Sam an sich auch immer hatte, betrachte ich sie als eine meiner charakterlich schwächsten Figuren. Wieso schwach? Nun, um ehrlich zu sein habe ich sie persönlich als sehr "blass" empfunden. Anders ausgedrückt war sie auch zu "glatt". Manch einer mag das anders sehen, aber sie war die meiste Zeit über einfach nur eine starke, mutige Heldin, die zwar für alle anderen ein starker Halt war, aber oft für meinen Geschmack zu sehr in die Mary-Sue-Schiene gerutscht ist. Grundsätzlich sollte sie als erste auftretende Protagonistin und menschliches Wesen immer als Identifikationsfigur dienen, sozusagen als "Brücke", sowohl für mich, als auch für die Leser.

Eine Sache, die ich was sie angeht aber wirklich bereue, ist ihre Romanze mit Jack. Auch hier mag es jeder anders sehen, nur scheint mir ihre anfangs kumpelhafte Beziehung mit ihm wesentlich... besser gepasst zu haben. So kam es mir am Ende ziemlich gezwungen vor, wenn man es so sagen kann. Einige hatten das damals ebenfalls kritisiert und deshalb habe ich es zum größten Teil in dem weiteren Verlauf der Geschichte ausgeblendet, dass Sam und Jack ein Paar waren.

Trotzdem mag ich Sam. Ja, das tue ich, besonders, weil ich sie an eine besonders gute Freundin von mir angelehnt habe, auch wenn Samantha ihr in vielen Punkten schlichtweg nicht das Wasser reichen kann. Sam ist und bleibt meine erste Figur aus meinen eigenen Fanfiktions und ich habe sie nach all den Jahren eben einfach lieb gewonnen. 

 

"Schwäche zu zeigen ist ein Zeichen von wahrer Stärke."

- unbekannt


 

Malla Marsdottir (Du bist kein Monster)

 

Abgesehen von der Tatsache, dass ich diese Frozen-FF gefälligst bald mal weiter schreiben sollte (steht weit oben auf meiner To-Do-Liste für den Sommer) muss ich zugeben, dass Malla eine meine persönlichen Lieblingsfiguren ist. Man merke, ich mag vor allem die Alten und die Irren, was auch immer das über mich aussagen mag.

Ganz ursprünglich war ich mal darauf aus, eine männliche relativ junge Figur zum Hauptcharakter der Geschichte zu erwählen, das wurde mir dann allerdings ziemlich schnell zu langweilig. Besonders, weil ich zu diesem Zeitpunkt in all meinen FFs größtenteils sehr, sehr junge Charaktere hatte. Dementsprechend habe ich mich in Monster  lieber für Malla als alte, aber dafür nicht im Entferntesten gebrechliche, starke und resolute Frau entschieden. Übrigens ist Liora Holmes aus Farben für mich irgendwie die Person, die Malla am ähnlichsten ist. Die beiden würden sich bestimmt blendend verstehen. 

Insgesamt gilt sie unter den Bewohnern von Arendelle als verfluchte Hexe, die allen Menschen um sich herum schaden will. Obwohl sie in Wirklichkeit nie etwas anderes tun wollte, als anderen zu helfen, was sie in all den Jahren als Hebamme des Reichs auch weiterhin getan hat. Dankbarkeit hat sie dafür so gut wie nie erhalten, nicht einmal vom Königspaar, obwohl sie ihnen ständig mit Rat und Tat zur Seite steht. Diese sagen wir "ungünstige" Stellung ihrerseits habe ich gern mit der einer meiner absoluten Lieblingsbuchfiguren Tyrion aus "Das Lied von Eis und Feuer" verglichen, da er ebenfalls die meiste Zeit über nur helfen will und unzähligen Menschen das Leben rettet, sie beschützt und gedankt wird es ihm damit, dass man sich über ihn lustig macht oder ihn als Monster bezeichnet (wo wir wieder bei meinem Titel der Geschichte wären). 

Der gilt übrigens nicht nur Elsa allein, die von ihrem Vater zunächst "Monster" betitelt wird, auch Malla wird selbiges nachgerufen und dementsprechend gilt "Du bist kein Monster" gewissermaßen beiden. 

 

"Fantasie, die von Fakten verlassen wird, produziert unglaubliche Monster."

- Francis Goya


 

Cikonio (Next Generation)

 

Um mal ein klein wenig Abstand von meinen Farben-Leuten zu gewinnen widme ich mich in dieser Woche einem alten Bekannten aus NG, nämlich dem Klapperstorch Cikonio. 

Eifrigen Lesern meiner dämlichen/vollkommen unnötigen Endanmerkungen unter den Kapiteln dürfte es nicht neu sein, dass er meine persönliche Lieblingsfigur der NG-Reihe ist (ganz egal, wie allein ich damit bin, es ist eine unumstößliche Tatsache).

Lustigerweise ist er sozusagen nur "aus der Not heraus" entstanden, genau wie eigentlich auch der gesamte "Apuya-Arc" aus dem ersten Teil von "Next Generation". Ich habe damals gewissermaßen in einer kleinen Schreibblockade gesteckt und wollte eigentlich an der "wirklichen" Handlung stringent folgen, aber alles, was ich produziert habe, war meiner Meinung nach ziemlicher Müll und ich wollte nichts davon veröffentlichen. Also dachte ich mir, dass ich einfach etwas ganz anderes mache, um ein bisschen Abstand vom Hauptpfad zu gewinnen und so entstand binnen kurzer Zeit die Idee des Klapperstorchs, der in der Totenstadt Apuya lebt.

Zurückblickend betrachtet ist Cikonio meine erste "verrückte" Figur gewesen, da er sich deutlich von Sam, Damien und Co. abgehoben hat, zumindest meiner Ansicht nach (tja, da haben wir dann auch den wahren/offensichtlichen Grund, weshalb ich ihn so sehr mag: er hatte von Anfang an nicht mehr alle Latten am Zaun). So gesehen passt der Storch vielleicht sogar eher in meine Farben-Bande, als in die NG-Familie hinein, aber sei es drum, Ethan und die anderen bekommen einen anderen Klapperstorch. Hier habe ich mich das erste Mal getraut, aus meiner damaligen "Wohlfühlzone" auszubrechen.

Cikonio und seine geliebte Apuya reihen sich übrigens problemlos ganz oben bei meinen liebsten Pairs meiner eigenen FFs ein, auch wenn sie Philip und Ian noch nicht das Wasser reichen können. 

Insgesamt muss ich sagen, dass der Storch nach seinem ersten Auftritt Stück für Stück von seinem einstigen Irrsinn weggedriftet und eher in die Richtung "muffeliger Kauz" gegangen ist. Im Nachhinein betrachtet bedauere ich das ein wenig, aber es ist jetzt auch nicht mehr zu ändern.

 

 

"Einen Wahn verlieren macht weiser, als eine Wahrheit finden."

- Carl Ludwig Börne


 

Krampus (Die Farben der Welt)

 

Kommen wir heute spontan zu einem vergleichsweise neuen Charakter, dem süßen, lieben Krampus, der bei vielen von euch bereits einen ganz besonderen Platz im Herzen gefunden hat *hust* oder auch nicht. 

Um ehrlich zu sein war ich... überrascht. Ich hätte andere Reaktionen erwartet. Immerhin ist der Krampus wirklich nicht jemand, den man als "Held" bezeichnen könnte. Er ist eher das genaue Gegenteil, aber das ist selbstverständlich beabsichtigt. Meiner Meinung nach ist es für eine Geschichte von enorm großer Bedeutung, nicht nur Figuren zum liebhaben einzubringen. Bösewichte braucht es an allen Ecken und Enden, auch wenn es verdammt schwer ist, sie in... mehreren Schattierungen zu vermitteln. Mit Beth habe ich die zuckersüße Psychopathin, Pitch als kluger und ruhiger Stratege, John als gieriges Schwein, Lauren ist die wahnsinnige und schonungslose Wissenschaftlerin und Henry ein durchgeknallter Fanatiker. Nett was?

Der Krampus schlägt dann doch eine andere Richtung ein. Er verkörpert sein Inneres (SPOILER), das Chaos (SPOILER ENDE) wirklich in Perfektion, ist sadistisch bis ins Mark und so etwas wie Moral oder Gnade ist ihm vollkommen fremd. Um ehrlich zu sein kann selbst ich nicht wirklich sagen, dass ich ihn mag. Nein, tu ich auch nicht. Aber... sein Verhalten und seine Sicht der Dinge zu beschreiben, das macht mir Spaß. Es ist faszinierend. Vielleicht bin auch ich einfach nur diejenige, die ein Rad ab hat, nicht er, ist genauso gut möglich. Sogar sehr wahrscheinlich. Generell liebe ich es, ins creepige abzudriften.

Ab welchem Punkt bin ich überhaupt von der zuckersüßen, lockerflockigen ersten NG-FF in diese SystemOrganisationPsychopathen-Nummer abgerutscht? Ich weiß es nicht, ich bin überfragt. Ich weiß noch, dass ich mir in NG oft Dinge dachte wie: Nein, das geht jetzt nicht, das ist zu gemein. In Farben habe ich diese... Zurückhaltung abgelegt. Obwohl ich nichts desto trotz genug andere Geschichten kenne, die wesentlich grausamer sind (ich bin oft noch viel zu lieb denke ich), muss ich zugeben, dass jemand wie Krampus vor drei Jahren in NG noch unmöglich gewesen wäre. 

 

"Jedem das Seine geben: das wäre die Gerechtigkeit wollen und das Chaos erreichen."

- Friedrich Nietzsche


 

Erica Smith (Die Farben der Welt)

 

Bewegen wir uns mal ein Stückchen sowohl von der Organisation, als auch dem System weg und begeben uns in (so gut wie) unabhängige Gefilde. Auch wenn ich mir sicher bin, dass inzwischen nur noch ganz wenige der Leser überhaupt auch nur einen Gedanken an Erica verschwenden, ist sie trotzdem nach wie vor eine Figur, die mir sehr am Herzen liegt.

Als Ethans kleine Schwester spielt sie eine ganz besondere Rolle in seinem Leben. Wie man immer wieder zu spüren bekommt, ist sie die wahrscheinlich einzige Person, die ihm wirklich am Herzen liegt. Sie hat ihm in schweren Zeiten beiseite gestanden und war für ihn, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, da. 

Ich wehre mich übrigens gern mit Händen und Füßen gegen dieses Klischee-Prinzip, nachdem sich Geschwister prinzipiell nicht ausstehen können. Absoluter Quatsch, ich zum Beispiel verstehe mich mit meinem Bruder fantastisch und trotz gelegentlicher Kabbeleien kann ich mit ihm besser reden, als mit vielen anderen Menschen aus meinem Freundeskreis. Dementsprechend sind auch Ethan und Erica zwar nicht durchgehend ein Herz und eine Seele, dafür haben sie besseres zu tun, als sich ständig als "Blöde Kuh" und "Penner" zu bezeichnen.

Erica wurde früher oft als "passiver Widerstand" bezeichnet, da sie zwar kein Mitglied des Systems ist, aber auf ihre eigene Art und Weise weigert sie sich, sich dem Willen ihres Vaters zu unterwerfen. Ihr Inneres verrate ich an dieser Stelle nicht, das bleibt mein *flüster* kleines Geheiiiimniiiiissss.

 

"Dankbarkeit und Liebe sind Geschwister."

- Christian Morgenstern


 

Josh Parker (Die Farben der Welt)

 

Achja, Joshie. Sandys Partner, der "Kopf des Teams", sozusagen. Er sitzt dem Rat vor als Anführer der Blicker. Leider geht er trotz allem immer wieder recht schnell unter. Josh ist sozusagen der typische Mann, der in der zweiten Reihe steht, eigentlich alle Arbeit allein macht und trotzdem (oder gerade deswegen) untergeht.

Nach Johns Ableben ist er, neben Time, derjenige, der Ed am nächsten steht. Lustigerweise sind sie sich sowieso ziemlich ähnlich. Recht ruhige, sehr intelligente und kontrollierte Charaktere. Nur, dass Josh im Gegensatz zu Ed keine muskelbepackte Kampfmaschine ist. Sogar ganz im Gegenteil, jemanden wie ihn wird man nie an vorderster Front treffen. Eher im Gegenteil, Josh arbeitet hinter den Kulissen. Er hat sogar einen ziemlich hohen Einfluss in der Welt des Systems. Er beinhaltet einen guten Posten in Londons Schulministerium und es fällt ihm somit leicht, sowohl die Blicker, als auch die Anwerber zu koordinieren.

Von allen Ratsmitgliedern ist John vielleicht der intelligenteste und verlässlichste, allerdings gleichzeitig auch der sensibelste. Deswegen war mir die Szene seines Zusammenbruchs auch so wichtig. Damit hab ich es hoffentlich geschafft, ihn euch ein gutes Stück näher zu bringen.

 

"Du kämpfst

wie wild

für deinen Traum

und fürchtest,

dass er

sich erfüllt."

- Hans-Christoph Neuert


 

Alexander Prince (Die Farben der Welt)

 

Die Prinzessin oder, wie ich ihn heimlich nenne, die männliche Nutte der Organisation, hat in seiner Beliebtheit im Fortlauf der Geschichte eine... Wandlung gemacht, wenn ich es so sagen darf. Aber von Anfang an.

Alexander ist Teil meines Konzepts der sieben Todsünden, als Partner der Gier. Damit reiht er sich ein hinter Mave, Robin, Igrid und Elisabeth (jep, Stolz und Völlerei fehlen noch, die kennt ihr nicht). Ich mag es sehr, Figuren zu entwickeln, bei denen ich weiß, dass die meisten Leute sie nicht ausstehen werden können. Allerdings ist mir Alexander wesentlich mehr ans Herz gewachsen als Alexa oder Henry. Alexander ist... in einer gewissen Form ein Frauenheld. Allerdings hat er die meiste Zeit über eine feste Freundin (Maggy Kent), wodurch er sich stark von Beth unterscheidet.

Ich weiß, viele waren überrascht, ihn als "Gier" zu sehen (wie schon bei Igrid als Neid). Woher kommt das? Nun, ich fände es schwer, eine Person nur auf ihr eines Merkmal, auf ihr Inneres zu beschränken. Klar, bei Mave als Zorn oder Robin als Faulheit ist das recht lustig. Aber die Gier im Dauertakt raushängen zu lassen... Na, nicht gerade mein Fall. 

Kommen wir zu seiner "Wandlung" (die eigentlich keine ist). Achtung, gewisse Spoiler folgen, man sollte ca. bis Kapitel 145 gelesen haben. Nachdem die Prinzessin am Beginn die Reihe weg bis aufs Blut gehasst wurde (was ich immer im höchsten Maße amüsant fand), hat sich das aktuell geändert. Jetzt scheint er der Mehrheit eher leid zu tun. Klar, er ist oft genug ein kleines Arschloch, aber nach dem Verlust von Igrid und der relativ missglückten Rettungsaktion seiner Freundin hat er es unter den Soldaten nicht gerade leicht. Vor allem, da er sich unter anderem selbst dafür verantwortlich macht.

Ich shippe ihn übrigens ganz heimlich mit Lucette, aber nur für mich in meinem stillen Kämmerlein.

 

"Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt."

- Arthur Schoppenhauer


 

Astaroth (Die Farben der Welt)

 

Robins kleine, süße Mythe... Die personifizierte Faulheit. Zugegeben, ihr Name passt kaum zu ihrer Äußeren Erscheinung. Ich fand es ziemlich witzig, dass sie von vielen zu Beginn sogar für männlich gehalten wurde, aber irgendwie ist es auch verständlich. Mit "Astaroth" verbindet man wohl kaum zwingend ein kleines, süßes Mädchen. 

Sie war, nach Samael, die zweite Mythe, die ich kreiert habe. Genauer gesagt sollte Robin, der für mich von Anfang an die Faulheit personifiziert hat, einen passenden Partner bekommen. Vor allem anderen habe ich nach einem passenden Namen gesucht und wurde sogar recht schnell fündig. Astaroth der Name eines okkultischen Dämons, auch bekannt unter dem eigentlich weiblichen Namen "Astarte". Frage: Warum habe ich die Kleine dann nicht "Astarte" genannt, da das die eigentliche geschlechtsspezifische Bezeichnung für sie wäre? Die Antwort ist recht simpel, in einer meiner liebsten Buchreihen, die Askir-Saga, existiert eine Göttin namens Astarte und hätte ich sie so getauft, hätte ich immer nur ihr Bild im Kopf. Stattdessen bei "Astaroth" zu bleiben hat mir wesentlich besser gefallen.

Grundsätzlich ist Astaroth die Mythe der Eitelkeit und, man würde es kaum für möglich halten, der Faulheit. 

Ihr Design hat sich im Laufe der Geschichte leicht verändert, hauptsächlich deswegen, weil ich von Lou ein supersüßes Fanart von der Kleinen bekommen habe. Wer sie sehen will, guckt einfach mal in meiner Info-Ecke vorbei.

 

"Ehrlich ist, wer seine Faulheit nicht für Müdigkeit ausgibt."

- deutsches Sprichwort


 

Floh (Die Farben der Welt)

 

Kommen wir in dieser Woche zu dem wohl wichtigsten Figur der Geschichte überhaupt. Der Katze. Wobei mir heute einmal mehr bewusst wird, wie lang ich sie nicht mehr habe auftreten lassen. Das ist einfach der Nachteil, wenn man so viele Charaktere hat. Irgendwer fällt dann immer weg. In letzter Zeit lag der Fokus sowieso größtenteils außerhalb der Organisation. Naja, jetzt sind wir wieder in Londons Untergrund, also kommt Floh bestimmt auch bald wieder.

Mir ist durchaus bewusst, dass ich nicht besonders viele Tiere in meine Geschichten einbinde. Vielleicht einerseits, weil ich mich lieber auf menschliche Figuren konzentrieren oder es liegt daran, dass ich selbst keinen besonders guten Draht zu Tieren habe (geschweige denn Katzen), aber ich wollte gern ein Tier in die Geschichte einbeziehen, allein der Szene wegen, in der Ethan und Floh sich kennengelernt haben.

Ansonsten gibt es gar nicht viel, was ich tiefgründiges zu Floh sagen kann. Sie ist der Typ Figur, die ich mehr oder weniger aus einer Laune heraus entwickelt habe, was eigentlich eine relativ schlechte Angewohnheit von mir ist. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich mich schwer damit tue, eine Geschichte nur auf drei oder vier Charaktere aufzubauen. Ich mein, um ehrlich zu sein, hätte ich mich auf allein Ethan, Mave, Robin und eventuell noch Edward beschränkt, wär die ganze Sache sehr schnell langweilig geworden. Ich bewundere Menschen, die es tatsächlich schaffen, mit nur sehr wenigen Figuren Storys zu führen. Ich habe es damals bei Flockenwalzer zum ersten Mal versucht, auch wenn es schon da recht schwer war für mich. Da brauch ich noch ein bisschen Übung.

 

"Eine schlafende Katze im Zimmer oder im Haus ist ein besserer Genosse, als ein nervöser, ruheloser Mensch, der sich nur um der Bewegung willen unaufhörlich bewegen muss."

- Prentice Mulford


 

Rübezahl (Die Farben der Welt)

 

Heute widme ich mich mal einer "meiner" Figuren, die tatsächlich, wenn ich mich nicht irre, nur einen einzigen Auftritt hatten, innerhalb eines kurzen Abschnitts in einem Kapitel. Grundsätzlich lässt sich schwer sagen, dass Rübezahl "mein Charakter" ist, da ich in seinem Fall einfach nur seine Legende aufgreife, aber trotzdem zähle ich ihn dazu (im Gegensatz zu Pitch oder Jack), da ich ihn dann doch stückweise aus seiner althergebrachten Rolle reiße. Wie immer bitte bis zu seinem Auftritt lesen, damit ich mich nicht im Text zu spoilern hinreißen lasse.

Rübezahl ist der Partner von Paula und sein Inneres ist die Perfektion. Da sich das auf den ersten Blick nicht mit dem Bild des verwilderten Bergschrates deckt, als den man ihn kennt, ein paar meiner Gedanken dazu. Grundsätzlich baut sich seine namensgebende Legende darauf auf, dass er eine Frau aus dem Reich der Menschen entführte und, damit sie ihre alte Heimat nicht zu sehr vermisst, ihr ein Feld voller magischer Rüben anbaut. Schlussendlich verspricht die Frau ihn zu heiraten, wenn er alle Rüben auf dem Feld zählen kann, aber während er das tut flieht sie vor ihm. Als Spottnamen erhielt er dann den Namen "Rübezahl". 

Für mich und meine gestörte Umweltwahrnehmung ist das eine recht tragisch-romantische Legende und für meine Geschichte habe ich mir zusammengereimt, dass Rübezahl die Rüben immer wieder und wieder zählte, bis zu einem beinahe manischen Grad, aus Sehnsucht nach seiner Frau und in der Hoffnung, wenn er ihren Wunsch erfüllen würde, würde sie zurückkommen. Das ist die eine Hälfte seiner "manischen Perfektion". Andererseits ist er ein sehr alter Naturgeist und in meinen Augen symbolisiert die Natur eine sehr "harmonische Perfektion", den anderen Teil seines Inneren.

Rübezahl steht in Farben für eine etwas andere Philosophie der Perfektion, erkennt sie als etwas anderes, als Paula es tut. "Perfektion" liegt für ihn im Auge des Betrachters, jedes Lebewesen muss seine eigene Definition dieses Worts finden und sie anschließend in vollen Zügen ausleben, er möchte niemande etwas vorschreiben.

 

"Sogar das Vortrefflichste hängt von Umständen ab und hat nicht immer seinen Tag."

- Baltasar Gracián y Morales


 

Ian Flynn (Die Farben der Welt)

 

Wie schon bei Philip, wer hier lesen will, sollte bis Kapitel... sagen wir, 140 gekommen sein, um ganz sicher zu sein. Sonst könnte ich eben kaum etwas sagen, da er, genau wie Phil und Liora, erst recht spät eingeführt wurde. 

Ian ist eine Figur, die man aktuell weder ins System, noch in die Organisation einteilen kann, er steht sozusagen zwischen diesen Seiten, jedenfalls im Moment, mal sehen was die Zukunft bringen wird. Tatsächlich "benutze" ich Ian als wandelnde Erinnerung daran, dass auch die Organisation ihre Fehler hat und alles andere als perfekt ist. Philip habe ich es im Valentinstagsspecial so zusammenfassen lassen, dass Ian zwar nirgendwo in irgendwelche Extremen ausschlägt, dafür aber viele kleine gute Eigenschaften hat, so ist er sehr geduldig, freundlich und zuvorkommend. 

Tja, ich habe es schon bei Philip gesagt, dass die beiden das einzig echte Pair der FF sind im Moment und ehrlich gesagt liebe ich die beiden zusammen bis ins Unendliche. Ganz ursprünglich hatte ich überlegt, ob ich die zwei einfach nur gute Freunde sein lasse, hatte das allerdings sehr schnell wieder verworfen. Da die beiden bisher sehr gut überall ankommen, scheine ich alles richtig gemacht zu haben. In der Beziehung ist Ian der eher ruhige und sanfte Typ, der Philip oft genug abbremsen muss und einen, so seltsam es klingt, guten Einfluss auf ihn hat.

Da ich hier unter anderem jede Menge Grütze schreibe, sei gesagt, dass ich seinen Vornamen ständig anders ausspreche. Keinen Schimmer wieso, manchmal im Sinne von "Iiiiiän" und dann wieder "Eiän"... Naja, wenn man sonst keine Probleme hat. 

Übrigens war Ian derjenige von beiden, der sich zuerst in seinen besten Freund verliebt hat, auch wenn Philip schlussendlich den ersten Schritt gemacht hat. Ian selbst war vorher zu schüchtern und wollte ihre Freundschaft nicht zerstören. Nachdem sich Philip dann allerdings vor Schreck vor ihm zurückziehen wollte, hat er dann doch gewissermaßen Mut gezeigt.

Und zum Schluss... bei all dem Kitsch zwischen den beiden macht es mir höllischen Spaß, Liora die ganze Zeit dazwischen funken zu lassen XD

 

"Freundlichkeit ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen können."

- Mark Twain


 

Philip Lewis (Die Farben der Welt)

 

Ok, wer seinen Infotext liest, sollte wenigstens bis Kapitel 130 gelesen haben und das Valentinstagsspecial kennen, wenn er nicht gespoilert werden will, also... abbrechen. Jetzt. Gut. Kann ich meinen Mist jetzt weiterschreiben, yay. 

Phil wurde in seiner Funktion als Partner von Nord lang erwartet (hat ja nur über 100 Kapitel gedauert bis zu seinem ersten Auftritt, also fast ein Jahr. Somit ist er der letzte Partner der Hüter gewesen, der enthüllt wurde. Wie schon bei Lucette bin ich, was diese Rolle angeht, gewissermaßen 'geprägt'. In NG hatte ebenfalls ein Junge diese Position, nämlich Damien, der neben Cikonio mein Lieblingscharakter in NG war. Vielleicht liegt es irgendwie auch daran, dass er so lang nicht zur Geltung kam. Andererseits wollte ich natürlich auch ein wenig auf die Folter spannen und nicht alle Hüter-Partner in den ersten fünf Kapiteln verschleudern, sonst wäre es doch langweilig.

Philip und Ian wurden irgendwann mal in den Reviews als das einzige wirkliche Pair der Geschichte bezeichnet, was mich doch ein wenig zum Grinsen gebracht hat, da es tatsächlich stimmt und mir bis dato nicht bewusst war. Klar, es bandeln beziehungsweise bandelten sich auch Beziehungen an zwischen John und Estelle, Edward und Estelle, Edward und Igrid, Ethan und Beth, Robin und Beth, Samael und Mave, Mave und Paula... äh, was? Dazu kommt allerdings, dass entweder einer der Partner tot ist (wuhu, so nette Geschichte) oder das ganze generell einseitig ist (zum jetzigen Stand). Zu Ian komm ich später nochmal.

Seine Figur ist für mich persönlich dahingehend interessant, da er angebliche Anhänger des Systems aus einem anderen Blickwinkel kennen lernen durfte. Obwohl er fast sein ganzes Leben ein Mitglied der Organisation war, ist er bei einem Arzt aufgewachsen, der in den Kliniken arbeitet und hat einen Freund, der der Organisation zu normal und durchschnittlich war. Außerdem wurde mit seiner Hintergrundgeschichte meiner Meinung nach erst wirklich klar, dass auch die Organisation nicht perfekt ist und auch sie Vorurteile hat. 

Philip bildet für mich nebenbei Ethans Gegenpol. Ich sage nicht, dass sie sich nicht verstehen könnten, aber sie sind eben sehr unterschiedlich. Wo Ethan, insbesondere durch Pitchs Einfluss, auch mal gern manipuliert und im geheimen seine Pläne spinnt, ist Phil mehr der Typ, der so lang und ehrlich auf seiner Meinung pocht und diskutiert, bis er andere von seiner Idee überzeugen kann. Gerade deswegen haben tatsächlich beide eine recht väterlich-freundschaftlich geprägte Beziehung zu Ed. 

Was gibt es als letztes noch zu sagen? Vielleicht noch, wieso ich ihm ausgerechnet ein Tattoo ins Gesicht geklatscht habe und dann auch noch eins mit grünen Ranken und Blüten. Ähm... weil ich es kann. Nein, um ehrlich zu sein war mir sein sonstiges Äußeres viel zu gewöhnlich. Er sollte sich, genau wie Liora, gleich auf den ersten Blick vom System abheben (und dementsprechend augenblicklich ins Gefängnis wandern, wenn man ihn entwischt. Beziehungsweise, in eine Klinik). Außerdem hat mir diese Verbindungssache mit Ian sehr gut gefallen. Ach ja, nett, wie man sich selbst lobt.

 

"Es gibt kein Wunder für den, der sich nicht wundern kann."

- Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach


 

Henry Tailor (Die Farben der Welt)

 

Oho, na hier haben wir definitiv einen Leserliebling erwischt (jaja, jeder hat ihn ganz doll lieb, ich weiß). Mein liebster Herr Polizist in der Welt des Systems. Henry ist sozusagen der zweite größere Antagonist in der gesamten Geschichte, ich sehe ihn sozusagen als Johns Nachfolger, Nummer drei ist inoffiziell Lauren. 

Tatsächlich finde ich es relativ schwer, einen glaubwürdigen Gegner, der Anhänger des Systems ist, zu schaffen. Größtenteils bestehen die Reihen der Polizisten nämlich aus einem einzigen, grauen Einheitsbrei, ganz nach ihrem Glauben und ihrem Wunsch. So durchgeknallt wie die Leutchen der Organisation können auf keinen Fall alle sein, aber für die Geschichte braucht es überall ein passendes Gesicht.

Johns und Laurens speziellen Rollen und wie ich sie sehe werde ich mich später widmen. Henry allerdings ist für mich immer noch der geborene System-Fanatiker. Tatsächlich tut er alles, was in der FF passiert, nur deshalb, weil er wirklich daran glaubt, damit den Menschen zu helfen. Ohne lang um den heißen Brei herum zu reden, natürlich hat auch Henry einen gewaltigen Knall. Im Gegensatz zu John, dessen größtes Ziel es war, reich und mächtig werden (wow, so kreativ), der dabei höchstens ein wenig hinterhältig war, ist Henry ziemlich intelligent und extrem gerissen. Alles was er tut, soll dem Wohl der Allgemeinheit dienen und er möchte wirklich vom Grunde seines Herzens eine 'bessere Welt' erschaffen. Dass er dabei gewaltig auf dem Holzweg ist, sollte jedem klar sein. 

Seine Figur sorgt bei mir immer wieder für gespaltene Gefühle. Einerseits ist er ein beschissenes Schwein, dem irgendjemand den Hintern versohlen sollte. Viele Dinge die er getan hat, sind unverzeihlich und ich bin weit davon entfernt, ihm das zu 'verzeihen'. Andererseits kennt Henry tatsächlich Grenzen. Was Kinder angeht, verurteilt auch er es, ihnen in irgendeiner Form weh zu tun. Was das angeht würde er es gern in allen Kliniken verbieten, an ihnen zu experimentieren oder sie gewaltsam zu einem 'normalen Leben' zu verhelfen. Was das angeht, ist er eine Daumesbreite besser als Lauren (das gefühlte Hassobjekt Nummer 1, wie ich immer das Gefühl habe). 

Wieso er so ist, wie er ist, wird in Zukunft natürlich noch näher beleuchtet werden. Darüber verliere ich an dieser Stelle keine Worte. Tatsache ist, ich kann ihn nicht wirklich komplett hassen. Allerdings liegt es daran, dass ich eigentlich all meine Figuren mag. Außer Lauren. Keiner mag Lauren. Obwohl, mögen ist das falsche Wort. Ich 'mag' weder Henry, noch John. Aber sie tun mir beide leid, in gewissen Situationen. Oder, um es aus den Reviews zu zitieren:
"Warum kannst du mich nicht [beliebige-Figur-einfüg] in Frieden hassen lassen?"

Die Antwort ist: Weil ich es hasse, Charaktere nur nach gut und böse zu unterteilen. Punkt. Ende. Schluss.

 

"Es gibt nichts Gefährlicheres auf der Welt als fanatische Ideen."

- Charles Maurice de Talleyrand


 

Igrid Lind (Die Farben der Welt)

 

Hier herrscht jetzt übrigens durchgehende Spoiler-Gefahr. Um vorzuwarnen. Keine Beschwerden (auch wenns eh keiner liest). Tja, bei Igrid gehen die Meinungen, ähnlich wie bei Beth, stark auseinander. Die einen mögen sie sehr, andere hassen sie und sind, was sie angeht, sehr misstrauisch. Tatsächlich sollte sie eigentlich eher eine Figur im Hintergrund bleiben, die für die Geschichte keine große Rolle spielt. Schlussendlich hat sie sich dann doch immer mehr heraus kristallisiert. 

Im Fall Ed ist sie gewissermaßen Estelles große Rivalin, obwohl Estelle selbst noch gar nicht klar gemacht hat, ob sie sich auf diese Weise überhaupt für Edward interessiert. Igrid hingegen hat schon in ihren ersten Auftritten klar gemacht, dass sie Ed sehr gern mag und viel für ihn empfindet. Grundsätzlich bin ich keine Freundin von Dreiecksbeziehungen in Geschichten (Gott, wie mich das immer nervt...), allerdings habe ich mich bemüht, nicht zu stark das Klischee zu bedienen. Tatsächlich haben sich Eds Auftritte kurz nach Igrid Premiere sowieso (aus gewissen Gründen) stark reduziert, weswegen nie wirklich klar wurde, wie er über sie denkt. Lustigerweise mag ich (persönlich) Igrid sogar mehr als Estelle, was ich zu Beginn nie gedacht hätte. Der Grund ist natürlich klar, Igrid hatte bisher wesentlich mehr Auftritte als ihre Rivalin und ich habe dementsprechend eine größere Verbindung zu der Soldatin als zu der Pflegerin.

Die Beziehung zu ihrer Partnerin hat in der FF nie eine große Rolle gespielt und wird es wohl auch nie, ausgemalt habe ich sie mir allerdings wie eine tiefgehende Freundschaft. Graue Else ist eher der Trauerkloß und Igrid sozusagen ihr Fels in der Brandung, die sie immer wieder aufmuntert und sozusagen auf sie aufpasst.

Ich erwähnte es noch einmal, ab hier große Spoiler! Der Tod von Igrid war eine der Szenen, die mir besonders schwer gefallen sind. Das ganze ist sehr plötzlich und, in meinen Augen, unerwartet passiert. Es stand für mich jedoch seit ihrem ersten Auftritt fest, dass sie die Geschichte nicht überleben wird. Auf welchem Wege sie umkommen sollte, habe ich erst später festgelegt und es tat mir im Herzen weh, Henry auf sie schießen zu lassen. 

Zum Schluss mal wieder ein paar nutzlose Fakten über sie. Ihr Lieblingsschwimmstil ist Schmetterling und sie liebt Wasser auch im allgemeinen (wer hätte das bei ihren Kräften auch erahnen können...). Sie mag scharfes Essen und ist eine Leseratte. Sie hasst das System dafür, dass es so viel an Literatur und Architektur vernichtet hat. Am liebsten mag sie Krimis, darunter, natürlich, die Werke von Arthur Conan Doyle, weswegen sie auch so geschockt war, das Lucette, als Engländerin, noch nie von Sherlock Holmes gehört hat.

 

"Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich verdienen."

- Robert Lembke


 

Elisabeth Cook (Die Farben der Welt)

 

Meine kleine süße Beth. Sie ist wahrscheinlich die Figur in der gesamten Geschichte, die einer Mary-Sue am nächsten kommt mit ihrer merkwürdig aufgedrehten und aufdringlichen Art. Gleichzeitig unterscheidet sie sich dann meiner Meinung nach doch wieder sehr stark von ihr. Beth lebt ihr Dasein als Partnerin von Amor eben in vollen Zügen aus. In NG gab es einen Charakter namens Diadem, der ihr so gesehen recht ähnlich war. Diadem war auch sehr in eine andere Figur verliebt und dementsprechend ein wenig aufdringlich. Beth toppt das ganze allerdings noch einmal um ein zehnfaches, wie man an ihrem Umgang mit Ethan schnell sehen kann.

(ab hier leichte Spoiler)

Dazu kommt dann jedoch ihr offensichtlich dunkles Inneres. In meinem Valentingstagsspecial habe ich das noch einmal ganz besonders betont. Als sie und Robin "sich getrennt haben", ist sie nach guter alter Yandere-Manier komplett durchgedreht und ihn daran erinnert, dass man eine Frau besser nicht verärgern sollte, besonders dann nicht, wenn sie Elisabeth Cook heißt und in deine Höhle einbrechen kann.

Ihr ganzer Charakter ist aktuell ein ziemliches Mysterium, was natürlich auch meine Absicht war. Besonders in den ersten Kapiteln, in denen sie auftauchte, kam sie doch eher... flach rüber. Typisch aufdringlich eben. Innerhalb der Organisation schließt sie sich in überraschend hoher Ähnlichkeit Robin an, was die Beliebtheit angeht. Sie gilt sogar als Flittchen und gruselige Hexe. Auch wenn ihre und Robins "Beziehung" schnell ein Ende fand, hat sie sich doch seine dicke Haut gegenüber von Sticheleien abgeguckt. Allerdings würde sie nicht einmal im Traum daran denken, sich dafür bei ihm zu bedanken.

 

"Du und ich - wir sind eins. Ich kann dir nicht weh tun, ohne mich zu verletzen."

- Mahatma Gandhi


 

Samael (Die Farben der Welt)

 

Der Butzemann hat sich nach und nach zum wahrscheinlich beliebtesten Charakter der gesamten Geschichte gemausert, beziehungsweise wenigstens zu EINEM der beliebtesten, wenn ich die Reviews richtig deute. Schuld daran dürfte zu einem sein... sagen wir, überfreundlicher Charakter sein, zum anderen hat seine Vergangenheit für einiges an Verständnis für ihn gesorgt (und für mich hat's jede Menge: "Wie konntest du nur?" gehagelt. Aber damit komm ich schon klar *schnief*)

Oft kriege ich die Frage, wie ich auf die Mythen und ihr jeweiliges Inneres komme. Zu erst einmal stand für mich nach Maves Entwurf fest, dass sie den Zorn verkörpern soll, ihr Partner dementsprechend auch. Damals habe ich eigentlich auch beschlossen gehabt, die sieben Todsünden im Sinne der Mythen in die Geschichte zu integrieren. Es sollte eine viel größere Rolle spielen, mal sehen was daraus überhaupt noch wird. Im Augenblick sind in der FF schon aufgetaucht:

Mave & Samael: Zorn

Robin & Astaroth: Faulheit

Beth & Amor: Lust

Igrid & Graue Else: Eifersucht

Auf Gier und Völlerei muss noch gewartet werden. (Oder vielleicht sind sie sogar schon aufgetaucht? Wer weiß, wer weiß...). Fakt ist, man kann jeder dieser Sünden einen "gefallenen Engel" zuordnen. Im Fall von "Zorn" ist das Satan höchstpersönlich. Tatsächlich wurde die Mythe vom Butzemann auf eben jenem genannten aufgebaut und im Judentum nennt man Satan auch Samael, als Anführer der Herscharen der Hölle. Wer das gerade liest sollte sich bitte nicht fragen, wie viel Langeweile ich an dem Tag hatte, als ich das "recherchiert" habe. Darauf lässt sich der jetzige Samael jedenfalls ungefähr zurückführen, wenn man so will. 

Ich weiß, ich schreibe es VIEL ZU OFT, aber Samaels und Maves Zusammenspiel macht mir von allen Konversationen am meisten Spaß, ich erwähne es nur noch einmal am Rande.

Tatsächlich wollte ich den Butzemann aus "Farben" so unterschiedlich wie möglich zu "Buz" aus "Next Generation" gestalten, da mir eine Menge an diesem Charakter lag und ich ihn nicht einfach so kopieren wollte. Deshalb sind sie schon äußerlich gesehen sehr anders, wo Buz eher der klassische Kobold unter einer dunklen Kutte ist, ähnelt Samael eher einem geflügelten und gehörnten Krieger.

Auf meiner persönlichen Lieblingscharakterliste platziert sich Samael zusammen mit Time auf Platz 2, knapp hinter Eddy. Schon lustig, da sich gerade diese beide Mythen verdammt stark unterscheiden und kaum etwas gemeinsam haben, vielleicht abgesehen von ihrer ausgeprägten Zuneigung zu ihren jeweiligen Partnern.

 

"Heaven has no rage like love to hatred turned, nor hell a fury like a woman scorned."

- William Congreve


 

Lucette Clock (Die Farben der Welt) 

 

Seit neuestem hat sie den Spitznamen "Lucy" verliehen bekommen, allerdings nicht von mir, sondern von HathorCat. Als Partnerin von Jack Frost tritt Lucy gewissermaßen die Nachfolge von Sam aus "Next Generation" an, sozusagen meiner ersten Protagonistin aus der Reihe. Tatsächlich wollte ich wegen Sam eine Weile warten, bis Jacks Partnerin ihren Auftritt hat. Damals hatte ich auch noch keinen Plan von der "jetzigen Lucette", da Samantha einfach noch zu präsent in meinem Kopf war. Tatsächlich kam sie erst nach und nach. Erst habe ich nach einem schönen Namen gesucht und schließlich bei "Lucette" hängen geblieben. Abgesehen von "Estelle" mag ich ihren Vornamen am liebsten. Da sie eine Anwerberin sein sollte (aktuelle Leser wissen wieso), durfte ihr Äußeres nicht zu auffällig sein, schwarze Haare, braune Augen, durchschnittlicher Teint. Ihre einzige Besonderheit dürfte tatsächlich ihre Brille sein, was sie dementsprechend für mich besonders macht, da ich, abgesehen von Herrn Spitzweg aus "Next Generation" nie einen Brillenchara hatte. So merkwürdig es klingt.

Anfangs hatte ich oft Angst, dass sie nach ihren ersten Auftritten viel zu langweilig geraten ist (charakterlich), aber irgendwie mochten sie die meisten sofort. Es kamen auch hin und wieder Beschwerden, nachdem sie eine ganze Weile nicht auftauchte. Das hat mich ehrlich gesagt sehr überrascht, aber umso schöner ist es natürlich.

Wäre sie ein Tier, wäre sie ein Schneefuchs (wow, kreativ...). So ein wunderschöner weißer, den man einfach nur knuddeln möchte. 

Im Gegensatz zu Sam ist Lucette gar nicht mal so aufgedreht und abenteuerlustig. Klar, auch ihr Inneres ist der Spaß, aber meistens zeigt sie nach außen hin eher eine etwas ernstere Seite von sich. Andererseits ist Lucy wesentlich sensibler und feinfühliger geraten als ihre "Vorgängerin". Sie hat des Öfteren mit sich selbst und ihren Unsicherheiten zu kämpfen, sowie verschiedenen Komplexen. Sie ist zum Beispiel klaustrophobisch und hasst, im Gegensatz zu den meisten Organisationsmitgliedern, die Tunnel. Gleichzeitig macht ihr die graue Langeweile des Systems zu schaffen. vielleicht ist gerade diese Umwelt, die sie nicht ertragen kann, der eigentliche Grund, weshalb sie ihr Innerstes noch nicht zur Gänze zeigen kann.

Ansonsten ist sie eine große Bewunderin von Mave und will ihr nacheifern, mag keine Bücher (was zu Protestgeschrei geführt hat) und würde unglaublich gern fliegen können, so, wie Jack es konnte, bevor er in den Kristall gesperrt worden war.

 

"Wenn man Spaß an einer Sache hat, dann nimmt man sie auch ernst."

- Gerhard Uhlenbruck


 

Edward Rose (Die Farben der Welt)

 

"Hast du den Namen aus Twilight?" - "Fängt Edward dann an zu funkeln?" - "Edward ist doch ein Vampir!"

...

Genau so etwas kam nach dem ersten Auftritt von Ed und erst dann ist mir überhaupt bewusst geworden, dass dieser... androgyne Vampir denselben Namen hat wie er. Beabsichtigt war es absolut nicht. Ich habe nur nach einem typisch britischen Vornamen gesucht, der absolut nicht zu dem Äußeren des Soldaten passt (darum auch der "hübsche" Nachname "Rose") und das führte zu "Edward". Den Namen verbinde ich übrigens auch eher mit dem Protagonisten aus meinem absoluten Lieblingsanime FMA-Brotherhood. 

Alle Leser von "Farben" sollten wissen, dass Ed mein kleiner Liebling ist. Umso schöner fand ich eine Review, in der einmal folgendes stand: >>Ed ist für mich der wirkliche Held dieser Geschichte. Er ist niemand, der sich in den Vordergrund drängt oder präsentieren will. Er hilft einfach allen, die Hilfe brauchen und ist für sie da.<< Genau das ist mein Bild von ihm und ich bin froh, dass es so rüber kommt. Da ich bisher immer bei Tieren war, Ed ist für mich ein alter, schwarzgrauer Wolf, der die meiste Zeit für sich allein ist (angeblich), aber umso treuer und verlässlicher.

Im Moment kommt er eher weniger vor (weswegen man sich oft beschwert, auch wenn es allmählich nachlässt) und ich gebe zu, ich vermisse den Opa tatsächlich sehr, will ihn aber auch nicht zu sehr in den Vordergrund drängen. Seinen Spitznamen habe ich maßgeblich aus Spott an mir selbst entwickelt, da der Großteil meiner Charaktere verdammt jung ist, was ich zwar halbwegs glaubhaft begründet habe, aber nichts desto trotz ist Ed innerhalb der Organisation der Älteste unter den Menschen. Deshalb ist er, obwohl er gerade mal knapp über dreißig ist, der Großvater.

Ansonsten ist Ed oftmals so ziemlich mein privates Idealbild, auch wenn es blöd klingt. Streng, intelligent, höflich, freundlich, zuvorkommend und so weiter und so fort, ich spar mir mal das schwache Schwärmen. Das überlasse ich lieber zwei anderen gewissen Damen, obwohl, wer weiß ob eine davon wirklich mehr als einen einfachen Freund in ihm sieht. Um das zu erfahren, muss man die FF wohl einfach mal lesen.

 

"Zeit, die wir uns nehmen ist Zeit, die uns etwas gibt."

- Ernst Ferstl


 

Robin Collins (Die Farben der Welt)

 

Was Robin für ein Tier wäre, ist echt nicht schwer zu erraten *hust-Siebenschläfer-hust*. So ein richtig niedlicher, entspannter. Tatsächlich entstand Robin direkt nach Mave, damals war er allerdings eher als Erfinder und bester Kumpel/Sandkastenfreund von ihr geplant. Er sollte eben außergewöhnlich klug sein und sehr interessiert an Wissenschaft und Technik sein. Deswegen ursprünglich die 'Fliegerbrille', sollte ihm beim schweißen, arbeiten etc als Schutz dienen. Naja, ganz so ist es dann doch nicht geworden. Anstatt des ursprünglich lockeren, netten Charaktertyps ist er dann eher zum... Faulpelz mutiert. Intelligent ist er natürlich trotzdem, Robin ist sogar einer der ganz klugen Köpfe innerhalb der Organisation. Wäre er nicht so unendlich unmotiviert, würde er Josh in seiner Position an der Spitze der Blicker ganz schön Konkurrenz machen.

Tatsächlich habe ich mich bei seinem Entwurf von der Figur Hotaro Oreki aus der Serie 'Hyouka' inspirieren lassen (charakterlich, nicht äußerlich). Beide werden schnell als nutzlos abgestempelt und sie selbst sind sehr zufrieden damit, wenn man sie einfach in Frieden lässt, aber schlussendlich ist immer auf sie Verlass. Daher auch Robins ungewöhnlich scharfe Auffassungsgabe und sein außergewöhnlich hoher IQ. Im Gegensatz dazu ist sein EQ mit der niedrigste von all meinen Charakteren, was das angeht ist er sogar mieser als Mave.

Leider passiert es mir oft, dass ich Robin einfach unter den Tisch fallen lasse. Es ist einfach, auf vergleichsweise charismatische Figuren wie Pitch, Ed oder Mave die Aufmerksamkeit zu lenken. Robin geht da ganz schnell unter. Nachdem ich eines der Valentinstagsspecials komplett aus seiner Sicht geschrieben habe, ist mir auch endlich bewusst geworden, wieso. Während Mave einfach die ganze Zeit im Rage-Modus ist und Ethan ständig grübelt und sich mit seinen Problemen auseinandersetzt, ist Robin für all das, mal wieder, zu faul. Wenn er nicht gerade dazu gezwungen ist, bestimmte Situationen zu analysieren, geht in seinem Kopf verdammt wenig vor. Natürlich macht ihn gerade das auch wieder interessant (von der Position der Autorin aus versteht sich), weil er eher eine Herausforderung ist als alle anderen.

Andererseits, abgesehen von der Komplexität seiner Faulheit, ist Robin wahrscheinlich der einzige meiner Charaktere, der wirklich herzensgut ist. Um es anders zu sagen, wo andere Ränke schmieden, sich gegenseitig grundsätzlich misstrauen und mit ihren inneren Dämonen kämpfen, interessiert sich Robin kein Stück für solches Zeug. Klar, auch er hat einiges durchgemacht und auch jetzt ist er innerhalb der Organisation nicht gerade beliebt (besonders auf der männlichen Seite), aber er kümmert sich nicht um das Geläster oder die Gerüchte. Er lebt sein Leben und fertig, die anderen können ruhig machen was sie wollen. Das ist wahrscheinlich gerade die Eigenschaft, um die ich ihn am meisten beneide.

 

"Die Arbeit ist etwas Unnatürliches.

Die Faulheit allein ist göttlich."

- Anatole France


 

Mave McCally (Die Farben der Welt)

 

Wenn Ethan ein Reh ist, ist Mave sowas wie... eine Braunbärin. Jep. Ich habe zu so gut wie jedem Charakter aus 'Farben' ein Tier, dem ich ihn zuordnen würde. Allerdings würde es kaum jemand überleben, sie mit diesem Spitznamen anzusprechen. Obwohl, vielleicht sollte sich Samael den Kosenamen 'Bärchen' angewöhnen. Ihn kann sie kaum noch erledigen. Nicht, dass sie es nicht schon versucht hätte. Mehrmals. Abgesehen von der recht... grobschlächtigen Art von Braunbären, haben sie eine weitere Eigenschaft, die gut zu der lieben Mave passt. Abgesehen von ihrem eigentlichen Inneren (dem ZORN), hat sie einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt. Auch wenn es nicht oft in der FF durchscheint, wird sie unter den Anwerbern sehr verehrt, da sie immer für ihre Leute da ist. Man merkt das übrigens auch unter anderem an ihrem Umgang mit Ethan. Immerhin hat sie sich zu seiner kleinen Ersatzmama gemausert. 

Mave ist die erste Figur gewesen, die für dieses Projekt entstanden ist. Sie sollte die eigentliche Protagonistin werden. Damals standen vier verschiedene Charakterentwürfe für sie fest, die ich anschließend in meinem Bekannten- und Freundeskreis herum gezeigt habe. Die endgültige Mave hat bei der Umfrage um Längen gewonnen. Ihr Name kam natürlich erst hinterher. Bei Namen bin ich oft sehr seltsam... Es werden einfach dutzende Namenslisten durchgeguckt und spontan der genommen, den ich gerade ganz... hübsch finde. Allerdings hat Mave auch meinen Lieblingsnachnamen der gesamten Geschichte. (Meine liebsten Vornamen sind Lucette und Estelle ;) )

Bei Mave machen die Unterhaltungen am meisten Spaß. Im Kopf drücke ich einfach den 'Rage-Knopf' und stelle mir vor, was ich den Leuten gern immer alles sagen würde, wenn sie nur Grütze erzählen. Was das angeht, ist die Gute auch mein kleines, heimliches Vorbild. Über ihre Aggressionen lässt sich natürlich sagen, was man will, aber immerhin lässt sie sich nicht den Mund verbieten.

Allgemein gibt es noch einige (eigentlich total nutzlose) Fakten über sie.

1. Sie ist eine ausgezeichnete Ringerin.

2. Am liebsten isst sie scharf (Vor allem alle Variationen von Curry)

3. Ihr Mode- und Farbgeschmack ist grauenhaft. Ich sag nur Weste in Neonorange über einem rosafarbenen Pullover.

4. Sie trägt immer eine Fliegerbrille, was Robin übrigens von ihr kopiert hat. Warum sie die überhaupt trägt... fragt mich nicht.

5. Folgender Fakt ist evt. nicht gänzlich irrelevant, Mave ist der einzige bisexuelle Charakter in 'Farben', jedenfalls bis jetzt.

Mave ist insgesamt betrachtet von ihrem gesamten Verhalten her wahrscheinlich ein wenig... gestört. Aber insgeheim hat sie ein gutes Herz. Irgendwo. In den Tiefen ihrer pechschwarzen Seele versteckt.

 

"Freude bleibt still und der Zorn wird laut."

- Johann Gottfried Seume


 

Ethan Smith (Die Farben der Welt)

 

Mein kleines Rehkitz. Seit Mave ihn das erste Mal so genannt hat, hat sich der Spitzname für ihn in meinen Wortschatz gebrannt. Ansonsten auch bekannt als 'Kitz', 'Angsthase', 'Weichei' oder 'Eth', auch wenn letzterer Kosename bisher nur Robin vorbehalten ist. 

Ethan sollte ursprünglich gar nicht der Hauptcharakter der Story werden und war in meinen ersten Planungen gar nicht vorgesehen. Nachdem ich allerdings beschlossen hatte, dieses Mal kein Mädchen, sondern einen Jungen zum Protagonisten zu machen, ist er entstanden. Es ging damit los, dass ich mir 'ne Weile darüber Gedanken gemacht habe, welchen Charakter der 'Held' der Geschichte haben sollte. Zu dem Zeitpunkt stand die Story nur in groben Zügen fest, dem Motto: In der Zukunft, Mythen verschwunden, Welt ist trostlos geworden. Als sich dann herauskristallisierte, dass alle Menschen eine Mythe zum Partner bekommen sollen und sie sich ihr Inneres teilen, stand ich vor der Frage, mit wem Ethan 'im Bunde' sein soll. Die Hüter wurden spontan verworfen, da sich meiner Meinung nach das Konzept wieder zu sehr dem von Next Generation genähert hätte. Und dann ist mir eingefallen, wie sehr ich Pitch Black in der NG-Fortsetzung vermisst habe. Außerdem, hey, wäre es nicht irgendwie witzig, wenn der Protagonist/Held ein extremer Angsthase wäre? Also richtig überspitzt und auf einem Level, wo es schon wieder lustig ist (für jeden anderen, außer für ihn selbst). 

Inzwischen ist Eth, wie gesagt, mein kleines Rehkitz. Äußerlich ist er wahrscheinlich die personifizierte 'Langeweile', bzw, der absolute Durchschnitt. Einige schnelle Recherchen führten zu folgenden Merkmalen: schwarze Haare, braune Augen, 167 cm groß und keine sonstigen Merkmale (Muttermale, Sommersprossen, etc). Kurz gesagt, der totale weltweite Durchschnitt. Die Frisur ist selbstverständlich ebenfalls total unaufgeregt und eine, die im System so gut wie jeder Junge/Mann trägt. Er lebt in einer durchschnittlichen Familienkonstruktion, Vater, Mutter, kleine Schwester. Seine Noten sind weder gut noch schlecht, er ist weder unsportlich noch irgendwie talentiert, kurz gesagt: Er ist weder in irgendetwas besonders gut, noch extrem mies. Naja, bis auf sein Angsthasen-Merkmal. (ab hier leichte Spoiler) Inzwischen hat er sich charakterlich ein wenig verändert oder, um es anders zu sagen, er hat sich weiter entwickelt. Er kann seine Ängste besser verbergen, was nicht bedeutet, dass er mit einem Mal mutiger geworden ist. Außerdem wird er durch Pitchs Hilfe zu einem immer talentierteren Lügner. Was sein 'Partner' von Ethan hält, ist bisher noch ziemlich undurchsichtig. Einige vermuten, dass der Albtraumkönig seinen kleinen menschlichen Schüler hin und wieder (ob bewusst oder unbewusst) verteidigt und ihn dementsprechend tatsächlich leiden kann. Tja, wer weiß, auf jeden Fall scheinen sie zu einem guten Team geworden zu sein. 

Zu seinen restlichen Beziehungen: Ursprünglich habe ich ihn und Mave immer mal wieder heimlich gepairt. Jetzt sehe ich Mademoiselle McCally eher als seine kleine Ersatzmama oder große Schwester. Auch wenn sie es nicht immer zeigt, sie mag ihn wirklich sehr gern und er schätzt sie auch. Die Unterhaltungen zwischen den beiden zu schreiben macht immer Spaß, einfach, weil sie so unterschiedlich sind.

Robin ist sein kleiner bester Kumpel. Auch wenn die Initiative wohl eher von Robin ausgeht, was angesichts seines Charakters ziemlich überraschend ist. Allerdings ist Robin wohl das einzige Mitglied der Organisation, in dessen Anwesenheit sich Ethan wohl fühlt. Seine entspannte Art ist schließlich auch mal eine angenehme Abwechslung. 

Zum Schluss zu Beth, Ethans 'Freundin'. Tja, Leser auf dem aktuellen Stand werden jetzt... gewisse... Gefühle bekommen. Ich mag das Pair von den beiden allerdings sehr. Beth ignoriert Ethans Ängste einfach immer total und gerade ihre 'forsche' Art macht mir ihre Beziehung so sympathisch.

Grundsätzlich bin ich selbst gespannt, wohin die Reise mit Ethan noch hingehen wird. Er ist zwar nicht mehr mein Lieblingscharakter, aber einer derjenigen, die mich persönlich als Autorin der Geschichte am meisten fasziniert. 

 

"Es gehört Mut dazu, sich seiner Angst zu stellen und sie auszuhalten."

- Hoimar von Ditfurth